Amtliche Meldung

»Umweltfreundliche Sportvereine« ausgezeichnet

Sechsköpfige Jury wählt drei Vereine aus

Zum zweiten Mal in Folge hat der Sportbund Pfalz »Umweltfreundliche Sportvereine« prämiert. Aus allen eingereichten Bewerbungen wählte die sechsköpfige Jury drei Vereine aus. Der Sportverein Lemberg aus der Südwestpfalz, der Turn- und Rasensportverein Otterstadt aus dem Rhein-Pfalz-Kreis und der Tennisclub Haßloch aus dem Sportkreis Bad Dürkheim machten das Rennen und gingen mit ihren Aktivitäten im Bereich Klima und Umwelt als Sieger aus der Prämierungsrunde 2023 hervor.

»Aus dem Satzungszweck eines Sportvereins lässt sich nicht immer direkt ein Umweltbewusstsein ableiten, und umweltbewusstes Handeln im Sportverein wird nicht immer als primäre Aufgabe angesehen. Gleichzeitig sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz jedoch gesamtgesellschaftliche Aufgaben, denen sich bereits viele Sportvereine in unserem Land verpflichtet fühlen«, erklärt Sportbund-Vizepräsident Rainer Bieling. »Und dass viele Sportvereine in der Pfalz diese Rolle annehmen, zeigen unter anderem die eingereichten Bewerbungen zu unserem Umweltpreis. Bereits in der Prämierungsrunde 2022 und auch aktuell haben uns viele vorbildliche Beispiele erreicht, unsere Mitgliedsvereine beweisen wieder einmal ein hohes Maß an Kreativität und Lösungsorientierung.«

In insgesamt elf Kategorien, darunter »Infrastruktur«, »Verwaltung« und »Projektmaßnahmen«, können die Vereine ihre Aktivitäten bei der Bewerbung präsentieren. Als Bewertungskriterien werden »Vorbildcharakter«, »Nachhaltigkeit«, »Vielfältigkeit«, »Kreativität« und »Wirksamkeit« herangezogen, auf deren Grundlage Punkte vergeben werden. Eine Bewerbung lohnt sich also auch, wenn man in wenigen Kategorien, dafür darin sehr ausgeprägt aktiv ist.

In vielen aller auszuwählenden Bereichen ist der SV Lemberg mit seinen knapp mehr als 400 Mitgliedern aktiv. Der Verein besticht insbesondere mit einer 100 Prozent papierlosen Verwaltung sowie seinen Aktivitäten rund um die vereinseigene Sportanlage: Umrüstung auf LED, ein smartes Sprinklersystem und wassersparende Armaturen. Auch ein eigener nachhaltiger Fanshop zur Beschaffung von Sportkleidung und eine enge Zusammenarbeit mit einer Behindertenwerkstatt im Bereich soziales Engagement sind dem Verein wichtig.

Beim TuRa Otterstadt steht das Thema Upcycling weit oben auf der Agenda: Hula Hoop Reifen aus Wasserrohren, ein Fühlparcours aus Restmaterialien und ein Oster-Bastelprojekt aus alten Milchtüten sind nur einige der Beispiele dafür. Ein zweimal jährlich stattfindender Umwelttag, bei dem das Vereinsgelände und drumherum gepflegt wird, ist fest im Vereinsleben verankert und ein fester Termin für Groß und Klein. Mit unter anderem einer Solaranlage und einer intelligenten Lichtsteuerung wurden die Sporthalle und der Rasenplatz vor Ort aufgerüstet.

Die Vorteile der Digitalisierung hat sich auch der TC Haßloch stark zu Nutzen gemacht: eine digitale Mitgliederverwaltung, Vorstandsarbeit über Online-Hilfsmittel sowie eine Online-Hallenverwaltung und -Freiplatzbuchung inklusive Zutritts- und Lichtsteuerung schonen nicht nur die Umwelt, sondern erleichtern das Vereinsleben für Funktionäre und Mitglieder gleichermaßen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was mit alten Tennisbällen passiert? Beim TC Haßloch werden sie zu Granulat für Tennisplätze recycelt. Solarthermie, eine Photovoltaikanlage und weitere umweltfreundliche Umbauten sind außerdem auf dem Gelände des Vereins zu finden.

Neben jeweils 1.500 Euro erhielten die drei Vereine Urkunden mit besonderem Clou: Pflanzt man diese ein, wächst aus ihnen ein bienenfreundlicher Pflanzenteppich.

Wichtig für eine Bewerbung zum umweltbewussten Sportverein ist, dass die angegebenen Maßnahmen bereits abgeschlossen sind oder zumindest begonnen haben, reine Ideen können nicht bewertet werden. Um den Vereinen genügend Zeit zur Umsetzung einzelner Maßnahmen zu geben, wird der Preis nun alle zwei Jahre verliehen – eine Bewerbung für Sportbund-Mitgliedsvereine ist also bis zum 31. Dezember 2025 möglich, die Prämierung erfolgt dann im ersten Halbjahr 2026.

Der Jury gehörten an:
Rainer Bieling, Vizepräsident Sportbund Pfalz
Tristan Werner, Vizepräsident Sportbund Pfalz
Patrick Clemens-Weirich, Referent ELAN/RENN.west
Simone Kiefer, Leiterin Haus der Nachhaltigkeit Johanniskreuz
Ulrich Schütz, Ingenieur und Energieberater Schütz + Partner Edenkoben
Teagan Wernicke, Rheinland-Pfälzische Technische Universität, Campus Landau (zum Zeitpunkt der Jurysitzung)

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